Die Abluft zieht nicht – 5 Fehlerquellen näher betrachtet

Die Abluft zieht nicht – 5 Fehlerquellen näher betrachtet

Wenn das Geschäft brummt, sollte jeder einen kühlen Kopf bewahren können. Das wird allerdings schwierig, wenn die Abzugshaube in der Küche nicht mehr ordentlich die heißen Dämpfe abführen kann oder im Gastraum die Luft steht und jeder Schweißperlen von der Stirn tupft.
Bevor man sich in einem solchen Fall für ein neues Modell entscheidet, kann man auch noch mal auf Fehlersuche gehen, um entweder die Ursache finden und beheben zu können, oder aus seinen Fehlern zu lernen für das neue glänzende Abzugssystem.

Die Fehlerquellen in meinem Luftsystem

Schaut man sich ein klassisches Abluftsystem an, besteht dies immer aus 4 Teilen. Der Ansaugöffnung, dem Luftweg, dem Ventilator und dem Auslass.

Das System - Luft

Bevor sich die einzelnen Teile einer Abluftanlage angesehen werden, sollten die Rahmenbedingungen schonmal passen.
Damit ist die Luft im Raum gemeint. Wenn man Luft aus einem Raum ziehen lassen will, muss man unbedingt für nachströmende Luft sorgen. Ob dies durch offene Fenster, Lüftungsgitter oder anderes geschieht, sei mal dahingestellt. Es sollte aber immer soviel Luft in einen Raum gelangen, wie diese aus dem Raum gesogen wird. Zuluftsysteme haben hier den Vorteil, dass man gefilterte und auch aufgewärmte Luft einbringen kann.

Die Ansaugöffnung

Die klassischen Ansaugöffnungen sind eine Dunstabzugshaube oder ein Lüftungsgitter. Beide haben die Aufgabe, Luft aus der Umgebung einzufangen. Die häufigsten Fehlerquellen sind, hier verschmutzte Filter. Die eingebauten Flammschutzfilter sind bauartbedingt sehr fein. Sie sollen aus dem aufsteigenden Dampf durch Kondensation die Fette und Öle auffangen und abführen. Bedingt dadurch sammelt sich entsprechendes Fett überall am Filter. Eine tägliche Reinigung in der Spülmaschine oder in einem Anti-Fett-Bad ist hier Pflicht. Lüftungsgitter können wiederum eher verstauben oder ausversehen geschlossen worden sein. Hier sollte einfach immer mal wieder der Blick hoch zu den Rohren gehen und geprüft werden, ob alle Öffnungen auch wirklich offen sind. Sind Drosselklappen hinter diesen Öffnungen verbaut, lohnt auch hier ab und an ein Blick, ob der Betrieb jener gewährleistet ist.

Der Luftweg

Mit dem Luftweg ist alles Rohr, oder Rohr-Ähnliches zwischen dem Punkt, wo die Luft angesaugt und nach draußen abgegeben wird, gemeint.
In der aktuellen VDI wird ein Glattrohr im Küchenbetrieb vorgeschrieben. Dieses hat aufgrund seiner Bauart den geringsten Luftwiderstand und ebenso keine Stellen, an denen sich vermehrt Fett absetzen kann. Bei einem Flexrohr oder Wickelfalzrohr sind viele Rillen und Riefen vorzufinden, in denen sich hervorragend Fett sammeln kann. Auf Dauer bedeutet das erhöhte Brandgefahr und Geruchsbelästigung. Durch eingebrachte Revisionsöffnungen kann hier immer mal wieder geprüft werden, wie der Zustand der Rohre im Moment ist. Sollte man hier eine dicke Schicht vorfinden, ist es über der Zeit sich um eine Reinigung durch eine Firma zu bemühen.
Weiterhin sollte der Rohrweg aus möglichst wenigen Bögen oder Abzweigungen bestehen. Strömende Luft hat mitunter Eigenarten, die auf Papier nicht berechnet werden können. Als Faustformel gilt immer, je weniger Rohr, desto mehr Leistung. Auch ein zu geringer Rohrdurchmesser kann die Leistung deutlich reduzieren. Besser man wählt eine Nummer größer als zu klein.

Der Abluftventilator - Das Herz

Küchenabluftventilator, Radialventilator oder Airbox, das Herz eines Lüftungssystems hat viele Namen und doch nur eine Aufgabe. Es soll Luft eingesaugt und wieder abgegeben werden.
Viele alte Ventilatoren sind in einer Kiste verbaut, in welcher der Motor und die Luft sich treffen. Nach neuen Richtlinien ist dies so nicht mehr erlaubt. Der Motor muss vom Luftstrom getrennt verbaut sein. Aktuelle Küchenabluftventilatoren nach VDI 2052 erfüllen diese Vorgabe durch eine Trennplatte innerhalb des Gerätes. So kann ein Motor nicht mehr verfetten. Prüfen Sie dringendst, um welche Art von Motor es sich in Ihrem Betrieb handelt. Besagte alte Motoren verlieren immer mehr an Leistung und sind mit die größte Brandursache in der Lüftung.
Wenn man sich für einen neuen Motor interessiert, sollte man immer bedenken, dass die angegebene Luftmenge das maximal Mögliche ist, wenn keinerlei Rohre angeschlossen werden. Es sollte immer eine 1000-2000 m³/h größere Anlage eingebaut werden, damit auch an heißen Tagen für ausreichend Luftaustausch gesorgt werden kann.

Der Auslass

Da die gesammelte Luft nun mal auch wieder aus den Räumen soll, wird ein passender Auslass benötigt. Hier hat man die Wahl zwischen Regen- oder Deflektorhaube oder einer Verschlussklappe.
Wenn die Abluftanlage allerdings mal still stehen sollte, kann auch ein Blick an dieser Stelle hilfreich sein. Hat sich ein Vogelnest hierhin verirrt oder hat sich etwas anderes verfangen, kann durch die Reinigung dieser Stelle schnell der Betrieb wieder aufgenommen werden. Beim Einbau beweglicher Teile sollte man immer darauf achten, dass diese sich später auch noch bewegen lassen und nicht durch zu große Spannung verformt wurden.

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Tags: Lüftung