4 saubere Infos zum Thema Abluftreinigung in der Gastronomie

4 saubere Infos zum Thema Abluftreinigung in der Gastronomie

Wenn man durch eine Einkaufsstraße oder sogenannte “Fressmeilen” läuft, schlägt einem als Erstes der leckere Duft von tausenden Leckereien entgegen. Viele Menschen, die viele Portionen vertilgten, kreuzen den eigenen Weg.
Das Wasser läuft schon im Mund zusammen, obwohl die Gaststätten und Lokale noch meilenweit entfernt sind.
Je näher man kommt, desto intensiver werden die Gerüche und Versuchungen. Bedenkt man in einem solchen Moment, dass zwischen einem selbst und der Abluft einer Küche mehrere zig Meter liegen, könnte man glatt meinen, dass die Luft direkt in der Küche extrem stark riechen müsste.
Doch falsch gedacht. Innerhalb der Küchen ist meist eine bessere oder angenehmere Luft als draußen bei den Passanten.
Spezielle Abluftreinigungssysteme sorgen für einen steten Luftaustausch in den Küchenräumen. Unangenehme Düfte und Rückstände werden gewissenhaft durch Rohrsysteme ins Freie geführt.

Abluftreinigung - Aufbau

Der Aufbau einer Abluftreinigung ist relativ simpel erklärt. Die zu reinigende Abluft wird durch spezielle Filter geführt. In erster Instanz bestehen diese aus einem Synthetikmaterial. Feine Poren und Waben halten grobe Partikel und Fette auf. Daraufhin folgt entweder eine zweite Stufe Synthetikfilter, zum Beispiel ein Taschenfilter, welcher weitere Partikel aufnehmen kann und zu guter Letzt ein Aktivkohlefilter. Dieser kann durch seine extrem große Oberfläche eine Vielzahl an Partikeln und Reststoffen (Wrasen oder Aerosole) aufnehmen und binden. Um es etwas deutlicher zu veranschaulichen, ein Gramm Aktivkohle ist keinen ganzen Zentimeter groß, hat aber eine Oberfläche von ca. 1000 Quadratmetern. Das entspricht in etwa der Größe eines mittelgroßen Fußballfeldes.
Also ergeben sich zwei Möglichkeiten einer Abluftreinigung. Einerseits kann man eine Aktivkohle Einheit in der Rohrstrecke verbauen oder man wählt eine komplette Reinigungseinheit inklusive Vorfilter, Hauptfilter und Motor. Dies ergibt sich immer aus der Küchengröße. In einer kleinen Küche mit einer Abluftleistung von bis zu 2500 m³ reicht eine einfache Aktivkohleeinheit. Diese wird mit bis zu 850 € zu Buche schlagen. Bei mehr als 2500 m³ wird eine eigens konzipierte Reinigungsanlage mit Motor und Filter benötigt. Hier können die Kosten je nach Größe bis zu 3500 € betragen. In jedem Fall sollte man einen Spezialisten hinzuziehen, um die passende Anlage für den eigenen Betrieb zu finden.

Abluftreinigung - Einsatz

Bezogen auf die anfängliche Geschichte, stelle man sich vor, welches Geruchsbild sich ergeben würde, wenn alle Restaurants besagten Ortes, ihre Abluft direkt Richtung Ladenstraße abgeben würden. Man könnte womöglich keinen Fuß mehr vor den anderen setzen. Durch eine Abführung der Abluft auf Dachhöhe oder eben besagte Filterung wird ein enormes Maß an Geruchsbelästigung gemindert. Vielerorts wird vom Umweltamt auch ein Filtern der Abluft vorgeschrieben. Weitere Gründe können sich baulich bedingt oder Küchenstil bedingt ergeben. Kann die Abluft nicht auf einem Dach abgeführt werden oder besteht die Küche aus zu fettigem oder einer stark riechenden Küche, kann ein Filter notwendig werden.

  • Geruchsintensive Küche
  • Abluft auf Straßenhöhe
  • Abluft vor Fenstern oder Öffnungen
  • Auflagen von Amtes wegen

Abluftreinigung - Wartung

Ein Abluftreinigungsmodul mit Aktivkohleeinheiten ist sehr wartungsarm. Je nach Luftbelastung reicht ein Wechsel alle 6 -12 Monaten. Eine Burger Bude benötigt einen Filterwechsel eher, als eine Salatbar. Die Menge der abgeführten Restpartikel in der Luft kann vorher schwerlich tituliert werden.
Synthetikfilter sind dabei schon häufiger zu wechseln. Rein optisch lässt sich das im Nu feststellen. Bilden sich sogenannte Filterkuchen, Ablagerungen auf dem Filtermaterial, kann der Luftdurchsatz der Filter geschwächt werden. Hier sollte spätestens, wenn die Abluftleistung nachlässt, ein neuer Filter eingebaut werden. Auch wenn man als Erstes ans Auswaschen denkt, sollte man das lieber lassen, da durch das Waschen das Filtermaterial zerstört werden kann. Kauft man einen neuen Filter bedanken sich die eigene Lüftungsanlage sowie der Verkäufer dieser Filter. Ein Tipp zum Thema Aktivkohleeinheiten kann nicht schaden. Diese Einheiten bestehen aus einer Stahlpatrone, in welcher das Kohlegranulat untergebracht ist. Diese Patronen lassen sich in der Regel öffnen. Bei einem Filterwechsel kann man entweder eine Fachfirma engagieren, die mit Anfahrtskosten und horrenden Stundenlöhnen aufwartet, oder man wechselt diese Patronen selbst. Dazu öffnet man die Zylinder mittels des Schraubverschlusses und leert diese aus. Die leeren Patronen sollte man dann in ein fettlösendes Bad legen und gründlich säubern. Anschließend füllt man diese wieder mit Aktivkohlepellets. Pellets sind dem Granulat überlegen, da sie eine noch größere Oberfläche haben und durch ihre Anordnung einen höheren Luftdurchstrom ermöglichen. Wählt man diesen Do-it-yourself-Weg, kann eine Wartung mit ca. 100 € erledigt sein. Eine Fachfirma wird für die Anfahrt, Demontage, Beschaffung und Montage, gewiss mehrere hundert Euro verlangen.

Abluftreinigung - Das Kleingedruckte

Um das ganze etwas abzukürzen wird hierbei nur die DIN EN 16282-8:2017-12genauer betrachtet. Dieses Dokument beruht auf den Normen der VDI 2052 und der DIN 18869-1:2005-03. Dieses Dokument behandelt in Teil 8 die Anlagen zur Aerosolnachbehandlung oder Abluftreinigungsanlagen. Bei den Spezifizierungen der Vorschriften werden unter anderem 11 verschiedene EN Normen inkludiert. Sei es das Material oder die geometrische Beschaffenheit, es wird auf so ziemlich alles genau eingegangen.
So darf die Rauheit der Materialien einen gewissen Wert nicht übersteigen. Oberflächen aus Stahl oder Kunststoff mit einer polierten und verzinkten Oberfläche sind hier zugelassen. Elektronische Geräte müssen dem Standard IP54 oder besser noch IP65 entsprechen. Außerdem müssen jegliche Materialien flammhemmend, Ozon- und UV-C-beständig sein und einer dauerhaften Temperatur von 60 °C standhalten. Weiterhin müssen die Installations- und Bedienungsanleitungen in Landessprache vorliegen und die Kennzeichnung dauerhaft erkennbar sein. In der Regel schadet ein Blick in eben diese nicht vor der Installation der Anlage. Hinweise auf Gefahren, Reinigungsanweisungen und Wartungshinweise sollten genau gelesen und beherzigt werden.
Wenn eine Fachfirma hinzugezogen wird, für Reinigungs- oder Wartungsarbeiten, sollten diese Unterlagen greifbar sein und zur Verfügung gestellt werden können.

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Tags: Lüftung